Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Die deutschen Ströme.
11
hin bei Altona auch noch bis Elbe fließt, und der Eintritt
in den Lagunen- und Dünenstreif, mit dem hier überall
Deltabildung verknüpft ist. An der Nordsee fließen
Elbe, Wefer und Ems dagegen unmittelbar dem Tief-
land zu und münden mit mächtigen Ästuarien oder in
weiten Münduugsbuchten.
Die großen Flächen festen Wassers in den Firn-
felbern und Gletschern und die zum Teil noch viel
größern Flächen flüssigen Wassers in den Alpenseen und
Voralpenseen sind eine Eigentümlichkeit des Alpen-
gebietes. Von ihnen bis zu den unvergleichlich mäch-
tigern Wasserflächen der Nord- und Ostsee ist ein breites
Gebiet der Zersplitterung des Wassers in zahllose
Quellen und Bäche und sehr wenig zahlreiche kleine Seen.
Indem wir aber die Mittelgebirge und Hügelländer
hinter uns lassen und ins Tiefland hinabsteigen, wächst
die Meuge des Wassers wieder au und sammelt sich zu
Strömen, die sich endlich zu Meerbusen erweitern, zu
zahllosen Seen und ausgedehnten Sümpfen.
In diesem Wechsel der Bodengestalt nehmen natür-
lich die Flüsse auch ihrerseits wechselnde Gestalt an. Ter
eng zusammengedrängte Rhein zwischen Bingen und
Bonn, die Elbe in den Felsenmauern der Sächsischen
Schweiz, die Oder und die Weichsel in den Durchbruchs-
tälern des Baltischen Höhenrückens Küftrin-Stettin und
Thorn-Danzig verursachen auf der einen Seite große
Schwierigkeiten im Wasserverkehr und bereichern auf der
andern die deutsche Landschaft mit Bildern von hoher
Schönheit. Auch der Rheinfall von Schaffhausen gehört
einem Durchbruch an, der dem jugendlichen Strome die
Pforte ins oberrheinische Tiefland erschloß. Eine merk-
würdige Eigentümlichkeit ist endlich die Größe der öst-
lichen Zuflußgebiete im Gegensatz zu einer Art von Ver-
kümmerung auf der westlichen Seite. Ems, Weser, Elbe,
Oder und Weichsel, jeder ist auf der Westseite durch die
östliche Ausdehnung des Nachbars zusammengedrängt.
In der Richtung dieser Ausbreitung liegt das Wachstum
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
14
Die deutschen Ströme.
And der Schneeschmelze, worauf im trockenen Sommer
oft vollständiges Austrocknen der kleinen Erzgebirgs-
und Sudetenabflüsse und selbst in Elbe und Oder ein
beklagenswert niederer Wasserstand eintritt, deu einzelne
starke Gewitterregen nur zu rasch, aber auch zu kurz
unterbrechen. Vergleicht mau die Nieder-, Mittel- und
Hochwasserstände, so ergeben sich daher geringere Schwan-
hingen bei den Alpenflüssen als bei denen des Mittel
gebirges. Uud je kleiner der Fluß, desto größer ist der
Unterschied zwischen Mittelstand und Hochwasserstaud.
Er ist bei der Elfter fünfmal so groß als bei der Isar.
Tie Anschwellungen unserer Mittelgebirgsflüsse sind
durchaus größer und länger im Winter als im Sommer.
Wo diesen Winterschwelleu sich die sommerliche Zufuhr aus
d?n Firnfeldern und Gletschern der Alpen anreiht, wie
beim Rhein, haben wir die günstigsten Wasserstaudsver
Hältnisse. Daß der Rhein der verkehrsreichste Strom
Europas ist, häugt auch damit zusammen. Die Wasser-
stände der deutscheu Flüsse sind, seitdem Messungen vor
liegen, sicherlich gesunken. An der Jller und am Inn sind
sowohl die höchsten als die niedrigsten Wasserstände zurück-
gegangen. Das hängt zum Teil auch mit deu Eiudäm
mungen und Geradleguugen zusammen, die im
Interesse der vou Überfchwemmuugsgefahr bedrohten Au-
wohner und des Verkehrs bei uns iu so großartigem Maße
durchgeführt worden find wie nirgends iu Europa. Der
Rhein ist bis nach Maxau, dem Hafen von Karlsruhe,
großen Dampfern zugänglich und wird bis Straßburg
dem regelmäßigen Verkehr geöffnet werden. Bremen und
Hamburg sind durch die Vertiefung der Unterwefer und
der Unterelbe deu großen Ozeandampfern zugänglich
gemacht, und anf der Oberweser und der Fulda dringt
jetzt der Schiffsverkehr bis Kassel vor, auf der Oder
wird ihm der Weg bis Kasel erschlossen, auf der Donau
ist Ulm als Endpunkt ins Auge gefaßt. Frankfurt ist
durch die Vertiefung des uutern Mains eiu großer
Hafenplatz geworden, und die Kanalisierung des Mains
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rhein Europas Europa Rhein Maxau Karlsruhe Straßburg Hamburg Fulda Kassel Kasel Donau Frankfurt
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
3 28 Weltstellung und Weltverkehr der nordwesteurop. Seehäfen.
3. Weltstellung und Weltverkehr der Nordwest-
europäischen Seehäfen.
Di'. Kurt Wiebenfelb: Die nordwesteuropäischen Welthäfen in
ihrer Verkehrs- und Hanbelsbedeutung. (Heft Iii der Veröffent-
lichungen des Instituts für Meereskunbe und des Geographischen
Instituts an der Universität Berlin. Herausgegeben von dem
Direktor Ferb. Freiherrn von Richthofen, Berlin). Berlin 1903,
Königl. Hofbuchhanblung Ernst Siegfrieb Mittler und Sohn.
S. 359—376. (Gekürzt.)
Tie Untersuchungen über die Grundlagen, cinf denen
sich die Weltstellung der nordwesteuropäischen Häsen anf-
baut, sind dahin zusammen zu fassen:
Die Unterschiede in der Meereslage, die vordem den
westlichen Gliedern der Gruppe einen Vorsprung vor den
deutschen Städten gegeben haben, sind bedeutungslos
geworden, weil in den letzten drei Jahrzehnten der
mächtig anschwellende Verkehr allenthalben die Einrich-
hing direkter Schiffahrtslinien heraufgeführt hat.
Im Hafenbetrieb ist ebenfalls, das arg zurückge-
bliebene London allein ausgenommen, eine gewisse
Gleichförmigkeit erzielt worden, seitdem in der ganzen
zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, insbe-
sondere aber in den achtziger und neunziger Jahren
überall umfassende Bauten den nicht mehr genügenden
Naturzustand den gesteigerten Anforderungen der Neu
zeit angepaßt haben.
In der Schiffahrtsorganisation haben zwar nach
dem Umfang des Besitzstandes die englischen Häsen noch
bei weitem die Führung; in der Einrichtung der für den
modernen Verkehr ausschlaggebenden Dampferlinien
und in der Ausgestaltung der einzelnen Unternehmungen
haben sich jedoch die deutschen Plätze ihnen zur Seite
geschwungen. Tie übrigen Städte folgen langsam und
haben von dem Aufschwung der deutschen Reederei eben-
falls Vorteil gezogen.
Der Eigenhandel ist noch immer in London am
stärksten entwickelt und findet hier für die ganze Welt
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Kurt_Wiebenfelb Ernst_Siegfrieb Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Berlin London London
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Märkische Brückenstädte an der Spree.
91
einen einzelnen aus sumpfiger Umgebung herausrageu-
deu Hügel in Verbindung bringen. Erleichtert wurde
hier die Stromüberschreitung und die Bebauung der
Insel noch durch den Umstand, daß zwei Landzungen,
von den Höhen des Barnim und des Teltow ausgehend,
sich dem Südende der Insel Cölu sehr näherten. In der
Tat ist auch die Insel weit früher an der Südspitze als
im nördlichen Teil bebaut worden. Jenseits des rechten
Spreearines aber entstand ein Brückenkopf, der erste
Kern des spätern Berlin. Die Lage der Doppelstadt
Berlin-Cöln war für den Verkehr eine günstige, die
Sicherung gegen Feinde aber minder vollkommen als bei
Köpenick, Spandau oder Brandenburg, da die Spreeinsel
hier nicht so wie bei jenen Orten durch breite, seeartige
Flußarme umgeben war. So konnte Berlin erst in fried-
lichern Zeiten und unter dein Schutze einer starken Re-
gierung die großen Vorzüge, welche ihm schon die Be-
schaffenheit der allernächsten Umgebung gewährte, voll
ausnutzen.
Zu diesen Vorzügen kamen aber noch andere, welche
in der Verteilung der Täler und der trockenen höhern
Striche in der Mark tief begründet sind. Die Stelle, an
welcher die Annäherung zwischen Teltow und Barnim
stattfindet, war für den gesamten von Süd und Südwest
nach Norden und Nordosten gehenden Verkehr der ge-
botene Übergangspunkt über die Spree-Havel-Linie, der
nur dann von seinen viel ungünstiger gelegenen Neben-
buhlern in den Schatten gestellt wurde, wenn die poli-
tischen Verhältnisse mehr auf Sicherheit als auf Bequem-
lichkeit und Kürze des Weges zu sehen zwangen.
Denken wir uns, wir kommen auf unserer Wan-
dernng vom Fläming herab und haben die Oder-
mündungen oder Vorpommern zum Ziel, so werden
wir uns gewiß nicht in die sumpf-, feeu- und flußreicheu
Landschaften im Südosten Berlins (heutiger Kreis
Beeskow-Storkow) verlocken lassen, uin dann
bei Fürstenwalde oder Beeskow mühsam die Spree zu
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Barnim Teltow Berlin Spandau Brandenburg Berlin Teltow Barnim Berlins Beeskow-Storkow Beeskow
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
138 Züge aus dem Wirtschaftsleben des britischen Weltreiches.
zunehmende Benutzung der Dampfkraft die großen Vor
Züge erkennen ließ, welche Großbritannien im Besitz
seiner wundervollen Schätze an Kohle und Eisen zu teil
geworden waren. Die schnelle Ausdehnung des britischen
Kolonialbesitzes fällt daher auch aus diesem Grunde erst
in die zweite Hälfte des verflossenen Jahrhunderts. Wie
groß der Vorrang war, den der überreiche Besitz jener
beiden Stoffe dem Vereinigten Königreich vor andern
Ländern der Erde gab, geht zur Geniige daraus hervor,
daß es im Jahre 1879 mehr als die Hälfte der Kohlen-
erzengnng der Erde förderte. Erst neuerdings wird es
von den Vereinigten Staaten übertroffen. Noch neuer-
dings zeigt sich die Hobe Bedeutung der Kohle für Groß-
britannien in folgender Zusammenstellung:
Produktion an Kohle im Jahre 1899:
Gesamtproduktion der Erde 723 Millionen Tonnen
Vereinigte Staaten 230 „ „
Großbritannien 224 „ „
Deutschland 136 „ „
Alle übrigen Staaten treten in der absolut geför
derten Menge völlig hinter diese drei Gebiete zurück.
Hier mag auf eine eigenartige Tatsache aufmerksam
gemacht werden, die recht sehr geeignet ist, die günstigen
Verhältnisse, die im britischen Weltreiche bestehen, auch
ini Hinblick auf den Verkehr ins rechte Licht zu setzen.
Von aller Kohle, welche die Kolonien europäischer Län,-
der im Jahre 1899 erzeugten, entfielen 98 % auf die
heute unter britischer Flagge stehenden Gebiete. In
Betracht kamen zu jener Zeit neben Großbritanniens
überseeischen Besitzungen überhaupt nur Tonking und
Niederländisch-Jndien. Und auch die Verteilung dieser
Kohlenfelder über die Erde ist derart, daß das weit-
verzweigte Netz britischer Dampferlinien insofern ganz
besonders gut zu versorgen ist, als in den unter englischer
Herrschaft stehenden Hauptgebieten aller Kontinente mit
Ausnahme der tropischen Gebiete Afrikas ziemlich be-
trächtliche Mengen gefördert werden. Denn die gesamte
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederländisch-Jndien Afrikas
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Züge aus dem Wirtschaftsleben des britischen Weltreiches. 14!
nur die eine Tatsache angeführt werden, daß im Jahre
1902 allein in den vier großen Kolonialländern des
Reiches weit über 100 000 km Eisenbahnen, also die
dreifache Länge des heimischen Netzes, fertig gestellt
waren.
Um nun zunächst einmal die einfachste und wichtigste
Aufgabe seines neuzeitlichen Verkehrs zu lösen, diejenige
der Verbindung mit seinen eigenen überseeischen Gebieten
und mit dem Auslande, mußte Großbritannien seine
Flotte zu der denkbar größten Leistungsfähigkeit ent-
wickeln. Inwiefern gerade dies Verkehrsmittel mit der
Natur des Landes und seiner eigenen Entwicklung zu-
sammenhängt, wie sich somit seine Abhängigkeit von
geographischen Einflüssen fast ebenso deutlich wie bei der
Eisenbahn verfolgen läßt, das ergibt sich aus der folgen-
den Zusammenstellung, bei der die Flottengröße auf eine
geographische Einheit und zwar abermals auf diejenige
der Bevölkerung bezogen wird. Es kamen Ende der
neunziger Jahre, auf jedes Tausend Einwohner in
Registertonnen:
Großbritannien
Deutschland
Frankreich
Norwegen
allgemein
220
31
24
732
Dampfertonnen
161
20
13
181
Dampfertonnen
in %
73
65
54
25
Die erste Vertikalreihe zeigt die außerordentliche
Bedeutung der Schiffahrt in Großbritannien, während
der Einfluß der Landesnatur, die in diesem Falle die
gesamte Bevölkerung auf das Meer verweist, ganz klar
aus der sehr hohen Verhältniszahl für Norwegen her-
vorgeht. Die zweite dagegen gibt die Bedeutung der
großen ozeanischen Schiffahrt, und die dritte bringt die
Stellung zum Ausdruck, welche die einzelnen Länder im
großen interkontinentalen Weltverkehr, in dem die
Dampferflotte die Hauptrolle spielt, um die Jahrhun-
dertwende einnahmen und heute in derselben Weise ein-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
186 Kiautschou als Eingangspforte von Schantung und Nord-China.
in 40 ° Nord, erreichen wir dort, wo bei Ninghai die
Große Mauer zum Meer herabsteigt, wieder felsigen
Grund. Die Halbinsel von Schantung allein nimmt iu-
mitten dieser langgedehnten, einfach gestalteten Küsten
durch ihre ganz abweichenden Formen eine Ansuahme-
stelluug ein.
Die Flachküste ist hasenlos. Und doch bietet der
südliche, etwa zwei Breitengrade umfassende Teil, den
wir als Zwischenglied zwischen den Küsten des gebirgigen
und des flacheu Chinas bezeichnen können, neben einer
bedeutenden Differenzierung in den Formen so besonders
günstige Verbindungen mit dem Innern, daß er zur
wichtigsten Eingangspforte des Reiches wird. Zu zwei
Golfen buchtet sich die Küste eiu. Ter erste, die Bai von
Hangtschon, ist breit; der zweite, die Jangtszemündung,
ist relativ schmal. Aber der erste bildet eine sehr kleiue,
der zweite eine riesengroße Pforte. Die trichterförmige
Bai von Hangtschon führt iu das Mündungsgebiet des
Tsitmtangkiang. Nur kleiue Fahrzeuge geheu auf diesem
hinauf; aber der Fluß verzweigt sich weit und erschließt
die Provinz Tschekiang bis in die innersten Teile. Auch
führen leichte Übergänge von seinen letzten noch schiff-
baren Quellflüssen nach den Stromsystemen anderer
Flüsse.
Es gibt aus der Erde wenige Stellen, wo ein Strom
so vollkommen den Charakter einer Verlängerung des
Meeres bis tief iu das Laud hinein trägt, wie der Unter-
lauf des Aaugtszö. Seine Mündung bietet deu ausfallend-
stn Gegensatz zu den anscheinend so günstigen Riasküsten.
Dort hatten wir eine Anzahl von Flüssen, deren jeder
nur einen Teil einer Provinz durchlässig macht und den
Verkehr nach seiner Mündung hin konzentriert; daher
entlang der Küste mehrere Plätze, deren jeder ein kleines
Gebiet beherrscht. Im Gegensatz zu dieser Parzellierung
finden wir hier die größte Zentralisierung. Denn es
erschließt sich au dieser Stelle Chiua überhaupt. Tie
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
188 Kiautschou als Eingangspforte von Schantung und Nord-China.
sollten wir erwarten, daß das Innere des Landes nach
außen geöffnet sei. Aber es fehlen die langen und
verzweigten schiffbaren Flüsse der Riasküste. Da der
schwerfällige Landverkehr sie nicht ersetzen kann, kommt
der Vorteil des Bestehens der Buchten nur der Halbinsel
selbst zugute und schwächt sich binnenwärts für die Gegen-
stände des großen Welthandels schnell bis aus Null ab.
Nur wertvolle Waren können einen weitern Transport
vertragen. Die Halbinsel jedoch ist ein kleines Land,
gebirgig und wenig ergiebig' ihr einziges Erzeugnis von
Wert für den Außenhandel ist wilde Seide. Das nach
Westen gelegene Hauptgebiet von Schantung hat daher
von den Meeresküsten der Provinz selbst nur geringen
Nutzen, und er wird ihr noch mehr durch den Gelben Fluß
gebracht als durch die bergigen Küsten und ihre Buchten.
Dennoch haben die Häfen von Kinkiakon und Kiantschon
Bedeutung gehabt.
Die letzte Küstenprovinz des eigentlichen Chinas ist
Tschili. Sie sendet zwar keine Halbinsel nach dem Meer
und besitzt nirgends eine bergige, gebuchtete Küste' auch
kann man sie trotz ihrer Lage am Meer nicht als eine
maritime Provinz in? eigentlichen Sinne bezeichnen, denn
sie verhält sich fast in allen Beziehungen wesentlich kon-
tinental; aber sie hat doch vor Schantung den Vorteil
eines Netzes schiffbarer Flüsse voraus, die durch eine
einzige Pforte vorn Meer aus erreicht werden. Hier ist
das schon im Binnenland gelegene, aber doch für Schiffe
von geringem Seegang noch zugängliche Twntsin ein
Eingangsplatz von hoher Wichtigkeit, nicht nur wegen der
Nähe von Peking, sondern anch, weil von hier jene
Wasserwege ausstrahlen, welche den Verkehr nach verschie-
denen Richtungen, zum Teil bis in die Nähe der Gebirgs-
grenzen, vermitteln können.
Es geht hieraus hiervor, daß unter den gegen-
wärtigen Verhältnissen Schantung sich am wenigsten
nnter allen Küstenprovinzen einer wirtschaftlichen Er-
schließung der innern Gebiete von der See ans erfreut.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Die Fjordbildungen.
sie in der historischen Zeit fehlen, begegnen wir ihnen in
der nächsten geologischen Vergangenheit, '^o ist Grön-
land ein vergletschertes Hochland, und seine Fjorde sind
Gefäße, durch die sich die Metscher ergießen, deren End-
stücke alljährlich abbrechen, um dann als Eisberge zunächst
in der Baffinssee und der Davisstraße zu schwärmen und
zuletzt ins Atlantische Meer hinabgetragen zu werden, wo
sie, am westlichen Gestade des Golfstromes aufgehalten,
in der Nähe der Neufundlandbänke zusammenschmelzen.
Dieselbe Erscheinung haben wir in Norwegen, das allein
Gletscher erzeugt, während sie in dem an Niederschlägen
armen Schweden fehlen. Wir finden Gletscher auf Spitz-
bergen und Island tätig. Sie fehlen nicht auf der Süd-
insel Neuseelands, und sie reichen in der Magalhaesstraße
bis in das Meer hinab. Wo sie aber heutigen Tages
fehlen wie in Schottland, hat man doch ihre ehemalige
Anwesenheit in Felsenschliffen und Steinritzungen ent-
deckt. Wenn wir sie an der Küste von Britisch-Colunibien
und im russischen Amerika noch vermissen, so treffen wir
doch am Ostabhange der Felsengebirge sowohl lebendige
Gletscher als Spuren einer frühern sogenannten Eis-
„zeit samt großen Geröll- und Geschiebebildungen. Sind
die Fjorde aber die leeren Gehäuse ehemaliger Eis-
ströme, so helfen sie uns eine Erfcheinung erklären, die
zu enträtseln bisher dem geologischen Scharfsinn nicht
völlig gelang.
Seit mehreren Jahren ist in England wie in Deutsch-
land und der Schweiz über nichts so eisrig nachgedacht
und geschrieben worden, als über die Entstehung der
engen Gebirgsseen und namentlich der italienischen. Eine
frühere Gegenwart von Gletschern ließ sich bei ihnen mit
Leichtigkeit nachweisen. Eine Ausweitung der Täler
durch Gletschermassen durste nicht geleugnet werden; aber
sowie man zur Betrachtung der plastischen Verhältnisse
der Seebecken überging, sah man sich in Schwierigkeiten
verwickelt. Der Boden einiger dieser Seen reicht noch
unter den heutigen Meeresspiegel hinab, und, was das
15*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Atlantische_Meer Golfstromes Norwegen Niederschlägen Island Neuseelands Schottland Amerika England Deutsch-
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Die Fjordbildungen.
ärgerlichste war, die größten Tiefen fanden sich iit der
Mitte, während an der Ausmündung der Täler nach der
Ebene der Boden aufstieg.
Die Schwierigkeiten schwinden, wenn man die
italienischen Seen als die Fjorde eines ehemaligen loin-
bardischen Meeres betrachtet, zumal ihr Boden noch an
etlichen Stellen tiefer liegt als der Spiegel des Adria-
tischen Meeres. Wo immer Land gehoben wird, sei es
durch eine emporwachsende Gebirgskette, sei es längs
einer aufsteigenden Steilküste, die ihre Schichtenkopse
dem Meere zukehrt: stets werden die ursprünglich wage-
rechten Schichten des Aussteigenden gebogen werden
müssen. Sowie die Spannung nur ein sehr geringes
Maß überschreitet, müssen Querrisse in den Schichten
entstehen, und die Geologie spricht dann von ausgespreng-
ten Gewölben.
Nun begegnen wir aber bei den Fjorden derselben
rätselhaften Erscheinung wie bei den italienischen Seen,
daß nämlich an ihrem Ausgang der Boden viel seichter
wird als im Hintergrunde. Beim Eingang in den
Christtag-Snnd des Feuerlandes fand Kapitän Cook
Grund schon bei 37 Faden, tiefer in der Straße erst bei
64 Faden und zuletzt gar keinen mit 169 Faden. Der
so srüh verstorbene Otto Liibbert hat uns aufmerksam
gemacht, daß die norwegischen Fjorde im Hintergrunde
tiefer zu sein pflegen als an ihrer Mündung, daß sich
also nach ihrem Ausgange zu der Boden hebt, während
man häufig wieder zwischen den Fjorden und deu außen-
liegenden Inseln aus größere Tiesen stößt. Daß sich
der Boden der Fjorde nach ihrem Ausgange zu hebt,
gewahren wir am Lysesjord, dem schärfsten, tiefsten und
regelmäßigsten Einschnitt der norwegischen Küste.
Durch unsere Vergleiche sind wir bis setzt zur Er-
kenntnis gelangt, daß die Fjorde und fjordähnlichen
Küsteneinschnitte nur höhern Breiten und gewissen klima-
tischen Grenzen angehören. Es liegt demnach sehr nahe,
die Zertrümmerung der hohen felsigen Gestade den zer-
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Extrahierte Personennamen: Kapitän_Cook Otto_Liibbert Otto